Liebe Rotkreuz-Kameradinnen und -Kameraden,
liebe DRK-Kolleginnen und -Kollegen,seit 110 Jahren gibt es den Weltfrauentag, seit 100 Jahren ist es der 8. März. Ursprünglich ins Leben gerufen, um das Frauenwahlrecht zu erreichen, ist er nach wie vor ein wichtiger Tag, um auf die Gleichstellung der Frauen überall auf der Welt hinzuwirken.Das Motto der UN für 2021 lautet „Frauen in Führungspositionen: Für eine ebenbürtige Zukunft in einer COVID-19-Welt“. Es hebt hervor, dass die Aufgabenlast für die Frauen während der Covid-19-Pandemie deutlich gestiegen ist: Frauen stellen das Gros des Personals in sozialen und Pflegeberufen – 76 % der 5,65 Millionen Beschäftigten im Gesundheitsbereich Deutschlands sind Frauen. Ohnehin übernehmen im häuslichen Umfeld zumeist Frauen die (unbezahlte) Pflege- und Betreuungsarbeit. Außerdem ist bekannt, dass Frauen in der Pandemie überproportional sowohl die Hausarbeit, die Kinderbetreuung und das Homeschooling leisten – das verfestigt eher überkommene Rollenbilder, als dass es in eine „ebenbürtige Zukunft“ führt.In unserem Roten Kreuz engagieren sich sehr viele Menschen, Frauen wie Männer; das ist sehr erfreulich. Allerdings hapert es mit der Ausgewogenheit in unseren Führungspositionen. Zwar haben wir die eine oder andere Präsidentin auf Landes- und Kreisebene. Und in Berlin mit Gerda Hasselfeldt die erste DRK-Präsidentin – immerhin. Aber insgesamt ist das Bild noch sehr einseitig. Deshalb will ich allen Frauen im Roten Kreuz ausdrücklich Mut machen: Legen Sie los, gestalten Sie auch in Führungspositionen mit, stellen Sie sich für diese zur Wahl! Sie können das, da bin ich mir im Bewusstsein so vieler kompetenter Frauen im Roten Kreuz sicher.Bei uns in Baden-Württemberg ist der Weltfrauentag zwar kein Feiertag wie in Berlin. Ich nutze dennoch gern diesen Anlass, heute den Frauen im DRK – gerade auch in diesen Zeiten der Pandemie – für ihr verlässliches, unersetzliches Engagement in unseren vielfältigen Aufgabenfeldern herzlich zu danken. Und ich bin davon überzeugt, beides, den Dank für den großartigen Dienst im Zeichen der Menschlichkeit ebenso wie den Zuspruch, mehr Führungspositionen zu wagen, im Namen von uns allen im Roten Kreuz aussprechen zu können.IhreBarbara Bosch