„Das Rote Kreuz ist unbestritten ein wesentlicher Akteur in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Wir leisten gerne unseren Beitrag zu einem sozialen und solidarischen Gemeinwesen und tragen unseren Teil dazu bei, dass die Menschen in diesem Land gut und sicher leben können“, so die Präsidentin des DRK-Landesverbands.
Bosch benannte die Herausforderungen durch Konflikte und Naturkatastrophen wie auch durch immer knapper werdende Kassen und betonte die Verantwortung und die Leistungsbereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes gerade in Notlagen. Ihr Dank galt den ehrenamtlich engagierten Menschen wie auch den hauptamtlichen Beschäftigten im Roten Kreuz: ob im Bevölkerungsschutz, der Bergwacht oder in der Pflege, ob im Rettungsdienst, in den sozialen Angeboten, den Kitas oder im Jugendrotkreuz: „Wir sind immer zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wird“, so Bosch.
In der Wohlfahrtsarbeit sei mit rückläufigen Finanzmitteln zu rechnen, was bei den Freiwilligendiensten zu Einschränkungen führe. Dabei seien diese Dienste „für junge Menschen nicht nur eine Einstiegshilfe in die sozialen Berufe“, so Bosch. Jeder in Freiwilligendienste investierte Euro sei gut angelegtes Geld und helfe, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken.
Im Rettungsdienst sprach die Präsidentin von einer „guten, modernen und verlässlichen Grundlage“ aufgrund des neuen Rettungsdienstgesetzes in Baden-Württemberg. Viele Anregungen und Forderungen des DRK fänden sich darin wieder, unter anderem eine „Experimentierklausel. Herausfordernd sei die neue Planungsfrist von 12 Minuten statt bisher 15 Minuten, innerhalb derer ein Rettungsmittel nach der Alarmierung vor Ort sein soll. Zudem reichten die bereitgestellten Finanzmittel für die erforderliche Infrastruktur nicht aus. Das Land käme seiner Verpflichtung nicht nach, den Bau von Rettungswachen gesetzeskonform zu fördern. Bosch sprach von einem Förderstau von 60 Millionen Euro.
Im Katastrophenschutz berichtete Bosch von einem deutlichen Ausbau der DRK-eigenen Ressourcen, um zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Die Hilfsorganisation erweitert ihren geländegängigen Fuhrpark ebenso wie die Ausstattung mit Generatoren, Wasserversorgung und Bautrockner. Zugleich appellierte sie auch beim Katastrophenschutz an Bundes- und Landesregierung, eine auskömmliche Finanzierung zu gewährleisten. Der ehrenamtlich getragene Bevölkerungsschutz sei auf gut ausgebildete und engagierte Menschen angewiesen. Nur so sei es möglich, die erforderlichen motivierten Kräfte aufzubieten, um die Sicherheit der Bevölkerung beispielsweiser auch bei Großveranstaltungen wie der Europameisterschaft im Sommer dieses Jahres zu gewährleisten.
In einem Interview auf der Bühne berichteten Michael Linde und Tobias Lerch von ihrem Einsätzen bei den Hochwassern im Juni im Rems-Murr-Kreis und in Oberschwaben.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl wies in seinem Grußwort auf die vielen "stillen Helden des Alltags" hin, die mit oft "leisem Engagement" überall im Land für die Absicherung von Veranstaltungen sorgen: "ohne Ehrenamt ist kein Staat zu machen", so Strobl. Weitere Grußworte sprachen Regierungspräsident Klaus Tappeser, der Erste Bürgermeister von Reutlingen, Robert Hahn und Siegfried Mahler, Präsident des DRK-Kreisverbands Reutlingen.
Im weiteren Verlauf entlasteten die Delegierten das Präsidium des DRK-Landesverbands für die vergangenen beiden Jahre ohne Gegenstimmen. Anne-Katrin Gerhardts, die Oberin der Württembergischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz wurde, ebenfalls ohne Gegenstimmen, neu in das Präsidium gewählt.