Der Rettungsdienst habe nur mit einer Kraftanstrengung die Herausforderungen der vergangenen Jahre bewältigen können. Insbesondere Lösungen für die knappen Personalressourcen standen dabei im Fokus. Dazu beigetragen haben sowohl äußerst engagierte Mitarbeitende, die es jeden Tag ermöglichen, den Rettungsdienst sicherzustellen. Auch die mit dem Innenministerium vereinbarten Maßnahmen zur personellen Sicherstellung des Rettungsdienstes im Rahmen der Corona-Pandemie waren hilfreich und wertvoll. Ein weiteres Problem sind die steigenden Einsatzzahlen, die häufig mit der Verfügbarkeit des ärztlichen Bereitschaftsdienstes im Zusammenhang stehen.
Das System, sowohl den Rettungsdienst als auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst durch die Leitstellen zu disponieren, habe als „Beratung aus einer Hand“ in Baden-Württemberg in der Vergangenheit ja bereits funktioniert, so Groß. Nach wie vor sei die Leitstelle für eine wirkungsvolle Patientensteuerung der richtige Platz. Die derzeitige Trennung der beiden Nummern steht bundesweit in die Kritik.
Das DRK setze sich für einen modernen Rettungsdienst ein. Dafür müssen allerdings die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das Rettungsdienstgesetz müsse per „Experimentierklausel“ Innovationen und deren Finanzierung ermöglichen. Dazu gehöre beispielsweise die Erprobung von Gemeindenotfallsanitäter-Systemen oder der Einsatz von künstlicher Intelligenz. Schließlich gelte es, die Bevölkerung für Notfallsituationen zu sensibilisieren und die Selbsthilfefähigkeit gerade auch in Krisenzeiten zu stärken.
(13.12.2022)