Auf einem Empfang zum 70-jährigen Jubiläum des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg nach seiner Neugründung 1954 erklärte dessen Präsidentin Barbara Bosch am 8. Mai, dem Weltrotkreuztag: „Der wichtigste Erfolgsfaktor sind die vielen Rotkreuzler und Rotkreuzlerinnen, die sich im Dienst der Menschlichkeit für andere einsetzen. Bei allem Wandel haben wir einen Kompass, der uns leitet: Wir leisten Hilfe nach dem Maß der Not, wir schauen nicht auf die politische oder religiöse Ausrichtung, nicht auf Herkunft und Orientierung oder andere Unterscheidungen. Die Arbeit des Roten Kreuzes hat eine gesellschaftspolitische Dimension. Es ist nicht nur Identitäts- sondern auch Solidaritätsstifter. Die Förderung des Ehrenamts ist essenziell für unser Land und seine demokratische Verfassung.“
Beim Empfang am 8. Mai sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Das DRK steht weltweit für Humanität und Solidarität. Die Helferinnen und Helfer sind zur Stelle, überall da, wo Menschen in Not sind, wo es gilt, menschliches Leiden zu verhüten und zu lindern, überall da, wo rasche und kompetente medizinische und pflegerische Hilfe benötigt wird. Ich danke daher allen Ehrenamtlichen des Landesverbandes für ihren unermüdlichen Einsatz, für ihr großartiges solidarisches Handeln, für ihren wichtigen Beitrag für eine gute soziale Temperatur im Land. Es sind solche Menschen, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, für andere, für die Gemeinschaft, für die Welt, in der sie leben.“
Gerda Hasselfeldt, die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes sagte in ihrem Grußwort: „Ich gratuliere dem Landesverband Baden-Württemberg herzlich zum Jubiläum und danke allen ehren- und hauptamtlich Engagierten für die leidenschaftliche Arbeit in unzähligen nationalen und internationalen Notlagen. Ob regional, national oder international, der DRK-Landesverband Baden-Württemberg ist ein verlässlicher und starker Akteur im Engagement für Menschen in Not“.
Präsidentin Barbara Bosch unterstrich in ihrer Rede die Leistungen der starken, kraftvollen Gemeinschaft des Roten Kreuzes. Mit einer breiten Palette von niederschwelligen, ambulanten und stationären Angeboten ist der DRK-Landesverband Baden-Württemberg als Mitglied der Liga der freien Wohlfahrtspflege ein anerkannter und kompetenter Wohlfahrtsverband. Bei den großen Krisen der vergangenen Jahre wie der Pandemie, dem Ahrtal-Hochwasser oder der Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland sei aus dem DRK-Landesverband Baden-Württemberg schnell, verlässlich und in großem Umfang Unterstützung geleistet worden. Sie würdigte das Engagement der Jugendorganisation „Jugendrotkreuz“ ebenso wie die Initiative „Löwen retten Leben“ und die vielen Tausend Schulsanitäter, die es mittlerweile im Land gibt. Sie betonte die Innovationskraft des Verbands auf Landesebene und in den Kreisverbänden mit vielen neuen Projekten einschließlich der Erprobung von Künstlicher Intelligenz.
Mit Verweis auf die strategische Ausrichtung des Landesverbands für die kommenden Jahre stellte Bosch fest: „Unsere Kernbotschaft lautet: „stabil sozial“. Wir konzentrieren uns dabei auf zentrale Herausforderungen, wie die Gestaltung des Ehrenamts, den Personalmangel, den digitalen und ökologischen Wandel. Wir sehen uns als Teil der Gesellschaft in der Verantwortung und arbeiten an einem selbstverpflichtenden Klimafahrplan, um einen Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie des DRK zu leisten.“
Der DRK-Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Am 10. Juli 1954 beschlossen die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Landesverbände Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern die Vereinigung. Erster Präsident wurde Arnulf Klett, der Stuttgarter Oberbürgermeister. Seit 2018 steht die Staatsrätin und ehemalige Reutlinger Oberbürgermeisterin Barbara Bosch an der Spitze des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg.
Im DRK-Landesverband Baden-Württemberg und den 34 Kreisverbänden engagieren sich rund 49.000 ehrenamtlich Aktive, darunter 10.000 im Jugendrotkreuz und 1.000 in der DRK-Bergwacht Württemberg. Das DRK hat in Baden-Württemberg einen Leistungsanteil am Rettungsdienst von rund 75 Prozent und stellt mit Abstand die meisten Einsatzeinheiten des ehrenamtlich getragenen Bevölkerungsschutzes im Lande (111 von 120). Hinzu kommen über 4.000 ausgebildete ehrenamtliche „Helfer-Vor-Ort“. Der DRK-Landesverband betreibt 47 Pflegeheimen, 40 ambulanten Pflege- und Hilfsdienste, 20 Kitas, 85 Kleider- und Tafelläden und unterhält darüber hinaus viele weitere ambulante Unterstützungs- und Beratungsangebote.